wir hatten unseren ersten medialog
Seit einem Jahr arbeiten wir nun als selbstorganisiertes Team auf ehrenamtlicher Basis zusammen. Mit dem gleichen Ziel vor Augen und unterschiedlichen Vergangenheiten im Rücken kommt es ganz natürlich auch zu Reibungen und Irritationen.
Wir haben damit von Anfang an gerechnet - nicht ohne ein mulmiges Gefühl auf sie „gewartet“ und ihnen trotzdem weitestgehend zuversichtlich entgegen geblickt.
Und nun sind sie da und wir haben uns überlegt, wie wir damit umgehen wollen.
Es gibt da, wie immer, mehrere Optionen:
…wir können sie ignorieren und hoffen, dass sie von selbst verschwinden. (Was nicht passiert – das wissen wir alle.)
… wir können sie bekämpfen und negieren. Sie verurteilen als Gefahr und Bedrohung und fehlinterpretieren, als Zeichen auf dem falschen Weg zu sein.
… wir können ihnen begegnen auf eine Art und Weise, wie wir es uns für unsere spätere Schulgemeinschaft wünschen (und eigentlich auch ein bisschen darüber hinaus) und sie begrüßen als das, was sie sind: Wachstumschancen.
Wir wollen es gern mit letzterer versuchen und haben zunächst die negativ konnotierten Worte Probleme und Konflikte in Herausforderungen und Wachstumschancen umgewidmet.
Da wir alle in einer weniger positiven Fehler- und Streitkultur aufgewachsen sind, sehen wir vor allem uns selbst als Übende, die versuchen, es anders zu machen.
Also haben wir ein Format kreiert, in dem ein Austausch in geschütztem Rahmen stattfinden kann: wir wollen uns und unsere Gefühle erforschen, "mich zeigen" üben, Vertrauen stärken und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Das haben wir dann MEDIALOG genannt.
In 2,5h haben sich Mitglieder von uns auf einen Prozess eingelassen, bei dem Unausgesprochenes angesprochen, hingesehen und zugehört wurde. Dabei wurden anschließend sogar konkrete Lösungen gesammelt und entschieden.
Danach haben wir beschlossen, dass solche emotionale Arbeit für unser Bestreben, eine Schulgemeinschaft zu gründen, unerlässlich ist und wollen den MEDIALOG gern anpassen, erweitern und verstetigen.
Daneben ist für den kommenden November auch schon ein Teamtag in Planung, den wir gern extern begleiten lassen wollen und der auch regelmäßig stattfinden soll.
Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst, fällt mir dazu ein. Und wir wünschen uns Veränderung – auf so vielen Ebenen! Packen wir’s an!